In Deutschland gibt es eine Vielzahl an Bestattungsarten.
Diese unterscheiden sich in erster Linie nach der Beisetzung des Verstorbenen in einem Sarg (Erdbestattung) oder einer Urne (Feuerbestattung). Die Feuerbestattung wird meist synonym für die Urnenbestattung verwendet. Im eigentlichen Sinn versteht man unter der Feuerbestattung die Kremierung des Verstorbenen. Die Urnenbestattung meint die Beisetzung der Urne auf einem Friedhof. Die Urne kann auch im Wasser (Seebestattung) oder im Wurzelbereichs eines Baumes (Baumbestattung) beigesetzt werden.
Erfahren Sie mehr über die einzelnen Bestattungsarten:
Erdbestattung
Die Erdbestattung ist die Übergabe des menschlichen Leichnams an die Erde.
Erdbestattungen erfolgen in einem Sarg, der in der Regel mit Blumen geschmückt ist. Oft geschieht dies in Form eines Blumenbouquets, das den gesamten Sarg bedeckt.
Nach der Trauerfeier in der Friedhofskapelle erfolgt die Beisetzung auf dem Friedhof in einem Erdgrab. Bei Erdgräbern gibt es mehrere Optionen. In der Regel kann man zwischen einem Reihengrab oder Kaufgrab wählen.
Bei Kaufgräbern (auch Einzel-, Doppel-, Tief- oder Wahlgrab genannt) gibt es in der Regel verschiedene Möglichkeiten. Man kann ein Kaufgrab auf eine vom Friedhofsamt bestimmte Zeit für eine Person, zwei Personen und manchmal auch für vier Personen erwerben. Kaufgräber sind daher als Familiengräber geeignet. Je nach Gemeinde können auch bis zu vier Urnen beigesetzt werden. Die Ruhezeit kann verlängert werden bzw. sie verlängert sich bei einer Zweitbelegung des Grabes.
Ein Reihengrab wird vom Friedhof für eine bestimmte Zeit bereitgestellt. Es kann lediglich mit einem Verstorbenen belegt werden und endet unwiderruflich nach Ablauf der gesetzlich eregelten Ruhezeit von 15 Jahren. Der Zeitraum variiert von Gemeinde zu Gemeinde. Bei Urnen kann ebenfalls zwischen Reihen- und Kaufgrab gewählt werden.
Feuerbestattung
Bei der Feuerbestattung wird der Verstorbene im Sarg eingeäschert. Eine Vielzahl von Grabarten basiert auf einer Feuerbestattung, zum Beispiel die Naturbestattung.
Die Trauerfeier kann entweder vor oder nach der Einäscherung stattfinden. Bei dieser Bestattungsform gibt es die folgenden zwei Möglichkeiten, die Trauerfeier abzuhalten:
Trauerfeier mit Sarg
Es besteht die Möglichkeit, die Trauerfeier mit dem Sarg des Verstorbenen in der Trauerhalle des Friedhofs oder des Krematoriums durchzuführen. Die Einäscherung wird erst anschließend vorgenommen. Die Urne wird dann zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis beigesetzt.
Trauerfeier mit Urne
Die kostengünstigere Variante bei einer Feuerbestattung ist die Urnenfeier auf dem Friedhof. Hierbei findet die Trauerfeier erst nach der Einäscherung statt. Die Beisetzung erfolgt dann im Anschluss im Beisein der ganzen Trauergemeinde.
Für eine Urnenbestattung stehen wie bei der Erdbestattung auch Reihengräber, Wahlgräber sowie anonyme Gräber oder Baumgräber zur Verfügung.
Grabarten Feuerbestattung
Urnenwahlgrab
Eine Belegung bis zu vier Urnen ist möglich, der Ort des Grabes kann – je nach Gemeinde -frei ausgewählt werden. Das Grab wird bei Zweitbelegung verlängert und kann auf den meisten Friedhöfen auch nach Ablauf der Ruhezeit weiter verlängert werden. So bleibt das Grab im Familienbesitz. Die Grabgestaltung und Pflege ist Sache der Angehörigen.
Urnenreihengrab
Die Belegung ist nur mit einer Urne möglich. Der Platz des Grabes wird vom Friedhof zugeteilt. Nach Ablauf der Ruhezeit ist keine Verlängerung möglich.
Seebestattung
Eine Seebestattung ist heutzutage für jeden möglich.
In der Nord- oder Ostsee oder auf anderen Weltmeeren kann eine Seebestattung durchgeführt werden. Bei dieser besonderen Form der Feuerbestattung übergibt man die Asche eines Verstorbenen in einer Urne der See. Die Seebestattung kann sowohl mit als auch ohne Angehörige durchgeführt werden. Eine Trauerfeier kann an Bord des Schiffes stattfinden. Auf einer Seekarte werden die nautischen Daten vermerkt, sodass die Beisetzungsstelle allen bekannt ist.
Bei einer Seebestattung entfällt zwar die Grabpflege, aber auch der feste Ort, an dem das Grab immer wieder besucht werden kann. Daher sollte man gründlich überlegen, ob eine Seebestattung auch für die Bedürfnisse der Angehörigen eine gute Entscheidung ist.
Diamantbestattung
Eine besondere Form der Bestattung stellt die Diamantbestattung dar.
Dabei wird aus der Asche des Verstorbenen in einem aufwendigen physikalischen Verfahren ein Diamant hergestellt. Der Diamant als Symbol der Unvergänglichkeit bietet Ihnen so die Möglichkeit des individuellen Gedenkens. Die Einzigartigkeit eines Menschen spiegelt sich in dem Erinnerungsdiamanten wieder, denn jeder Diamant ist ein Unikat.
Wir können Ihren Wunsch nach einer Diamantbestattung gerne an ein Fachlabor in der Schweiz weiterleiten.
Baumbestattung
Die Baumbestattung ist eine alternative, naturverbundene Bestattungsform und verspricht vielen Menschen besonders viel Frieden und Hoffnung.
Bei der Baumbestattung wird die Urne des Verstorbenen im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt. Die Grabpflege ist ein Teil des Kreislaufs der Natur: Grabpflege- oder Folgekosten fallen hier nicht an. Es besteht die Möglichkeit, sich schon zu Lebzeiten einen Baum als Grabstätte auszuwählen. Ein Besuch der Grabstelle, die mit einem Namensschild am Baum oder an einer daneben aufgestellten Tafel gekennzeichnet ist, ist für die Angehörigen jederzeit möglich. Damit hat eine Baumbestattung einen wichtigen Vorteil für die Trauerbewältigung gegenüber einer anonymen Bestattung.
Baumbestattungen sind in den Friedwäldern und Ruheforsten sowie in verschiedenen Kommunen und privaten Wäldern möglich, z. B. im Ruhehain „Unter den Eichen“ in Reichertshausen, Waldfriedhof in Osterburken, Waldfriedhof Schöntal-Aschhausen, Ruheforst in Jagsthausen, Friedwald in Schwaigern.
Anonyme Bestattung
Die Urne wird in einem mit Rasen eingesäten Grabfeld anonym beigesetzt. Es wird keine Namenstafel angebracht, es ist nur eine grüne Wiese zu sehen.
Die genaue Lage der Grabstätte ist nur der Friedhofsverwaltung bekannt, und somit ist es nicht möglich, Blumen oder eine Namenstafel aufzustellen.
Luftbestattung
Bei einer Luftbestattung erfolgt die Beisetzung der Asche des Verstorbenen in der Luft aus einem Ballon heraus.
Die Urne wird mit Blumenschmuck Ihrer Wahl am Ballonkorb befestigt. Nach Abschluss der Startvorbereitungen steigen die Angehörigen zu oder überlassen die Beisetzung einem Ballonfahrer.
In der gewünschten Fahrthöhe beginnen die Angehörigen oder der Ballonfahrer mit der Beisetzung der Asche Ihres Verstorbenen. Der Bestattungsort wird exakt erfasst und anschließend in einer Urkunde mit Landkarte dokumentiert. So können Sie den Platz stets wieder aufsuchen. Gegenüber der anonymen Bestattung können die Angehörigen bei dieser zwei Stunden dauernden Zeremonie direkt teilnehmen.
Die Luftbestattung setzt eine schriftliche Willenserklärung des Verstorbenen voraus.
Bergwiesenbestattung
Auf speziell dafür vorgesehenen Bergwiesen in der Schweiz können Urnen bestattet werden.
Wer die Berge und die Natur liebt, fühlt sich dieser Bestattungsart vielleicht besonders hingezogen. Die Grabstätte kann allerdings nicht gekennzeichnet werden, weil der ursprüngliche Charakter der Alm erhalten bleiben soll.